Aufgeschnappt: Strache und sein Wähler

Die Österreicher haben gewählt. Und wie. Nur mehr wenige Prozentpunkte liegen die Sozialdemokraten vor der FPÖ, die keine gewöhnliche Rechtspartei ist, sondern deren Mitglieder und Funktionäre immer wieder durch Berührungspunkte mit dem Neonazismus auffallen. Ein interessanter Aspekt des Wahlkampfes war der Missbrauch des christlichen Zentralbegriffs “Nächstenliebe” durch die FPÖ, die ihn pervertierte, indem sie von den Empfängern dieser speziellen Form der Liebe einen Nationalitätennachweis verlangte.(…) Auch wenn viele Leute ganz oft so tun, als seien sie nichts als Wölfe, vornehmlich aus Angst, für Schafe gehalten zu werden, so sind sie doch im Grunde keine Raubtiere, sondern Menschen mit Empathie, die genau wissen, dass es falsch und brutal und lieblos ist, wenn zum Beispiel SPÖ und ÖVP Invaliden ihre Renten wegnehmen. Weil es aber kein ernst zu nehmendes politisches Angebot gibt, das solche Schweinereien offen ablehnt, wenden sich die Menschen an den, der Liebe und “soziale Wärme” und Mitgefühl wenigstens schauspielert, statt Grausamkeit und Egoismus als die höchsten menschlichen Tugenden zu feiern. Der Trick mit der “Liebe” funktioniert, weil die anderen Parteien nicht begreifen, dass der Mensch weder Tier, noch Maschine ist. Diese kleine Betrachtung soll nun die Wählerinnen und Wähler der FPÖ nicht freisprechen vom Vorwurf, Trottel und Arschlöcher zu sein. Sie soll bloß ein Versuch sein auf die einst schon von Arik Brauer gestellte Frage zu antworten “Warum ist er so dumm?”

Bernhard Torsch: Strache hat euch lieb

Dieser Beitrag wurde unter ZOMG veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.